Madeira

Die Modernisierung von Madeira

Reichtum und Armut: Kontraste auf einer kleinen Insel.

Funchal, und vorallem die Umgebung vom Lido bei Sao Martinho, kennzeichnet sich durch luxuriöse Hotels und Villas. Es gibt keinerlei Anzeichen dafür dass auf Madeira auch Armut herrscht.
Bei einem Besuch des Fischerdorfes Camara de Lobos, westlich von Funchal, wird dieser Kontrast jedoch sehr deutlich.
Kleine Häuser stehen dicht beeinander auf einem Felsen. Schnell kommen einige Kinder hinter einem hergelaufen, die in Lumpen gekleidet sind, und betteln.
Auf den Straßen herrscht viel Betrieb. Männer stehen in Gruppen beeinander, andere spielen Biljart in einem lokalen Cafe. Ein Bier trinken tun sie nicht, denn dafür haben Sie kein Geld.
Manchmal wirkt es auf einen drohend, ein ungewohntes Gefühl. Dennoch gibt es kaum Kriminalität auf Madeira und ist die Bevölkerung äußerst freundlich.

Auch in Santo da Serra ist die Kluft zwischen arm und reich auffallend.
Es ist ein mondäner Ort, der für seine schönen Golfplätze bekannt ist. Schön angelegte Straßen mit wunderschönen Villas und einem Park formen den schönsten Anblick des Dorfes.
Aber außerhalb des Zentrums, auf dem Weg nach Portela oder Camacha, sitzen Bauernfrauen und ihre ungewaschenen Kinder ungeduldig an der Strasse und wohlen Ihre Waren verkaufen. Gemüse, etwas Obst und die Möhren und Blumenzwiebeln gehören zum Sortiment.
Tatsache ist, dass die Bauern auf Madeira kein einfaches Leben haben. An den steilen Flanken der Bergen ist nur Terrassenbau möglich. Jeder Quadratmeter wird benutzt.
Maschinen gibt es dort nicht oder nur sehr wenige, fast alles ist Handarbeit.

Und dann denkt man sich : "Ist das Portugal ? Ist das wirklich Europa ?"

Unterstützung von der Europäischen Union.

Allgemein gesehen gibt es dennoch Besserrung für Madeira.
Mit Geld und Unterstützung der Europäischen Union hat sich diese autonome Region Portugals schon enorm verbessert.
Im Jahr 1988 war Madeira noch eine der ärmsten Regionen in der Union mit einem Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Kopf von gerade mal 39,9% des Europäischen Durchschnittes.
10 Jahre später war dies zum Glück schon auf 57,5% gestiegen.

Rezentere Zahlen haben wir nicht, aber es gibt äußere Anzeichen (sowie Straßenn und Infrastruktur) die auf eine positive Entwicklung hinweisen.

Es ist nur die Frage inwiefern dies alles ehrlich verteilt wird oder ob der Unterschied zwischen arm und reich noch größer wird.
Unser Eindruck bleibt dass ein größe Teil der Bevölkerung arm ist.

Projecten - Arbeiten an der Infrastruktur und den Straßen.

Ausbau der Via Rapida.
Mit Gelder der Europäischen Union wurde kürzlich die Via Rapida (Autobahnsnel) ausgebaut. Im Jahr 2006 reichte diese schon bis Ribeira Brava. Mit dem weiteren Ausbau bis Ponta do Pargo, im Südwesten der Insel, ist man momentan beschäftigt und dieser wird in den nächsten Jahren abgeschlossen.
Durch den Ausbau der Via Rapida erhofft man sich dass die Touristen sich nicht nur in Funchal aufhalten sondern auch in Orten wie Ribeira Brava, Calheta, Ponta da Sol, Sao Vicente und sogar Porto Moniz im äußersten Nordwesten der Insel. Die Autobahn sorgt dafür dass Funchal erreichbar ist für diejenigen die die Stadt lieben und gerne abends weggehen.
Ich persönlich denke dass viele Touristen immernoch Funchal als Urlaubsort auswählen, dies kommt unter anderem durch das Angebot an zahlreichen luxuriösen Hotels. Man kann dann nämlich über die Autobahn Tagestrips machen zu den Sehenswürdigkeiten. Die kleinen Händler, die an den kleineren Strassen stehen und die man vorher immer passieren musste werden darunter leiden.

Dörfer für Touristen attraktiver machen.
Dass die Insel sich immer weiter entwickelt, wird auch bei größeren Gemeinte sowie Porto Moniz deutlich.
Dieser Ort unterging im Jahre 2004 einem echten Facelift.
Entlang der Kuste befindet sich eine schöne Promenade mit einigen Terrassen. Schön dekorierte runde Spitzen und neue Gebäude formen einen Teil des Strassenbildes.

Der Küstenweg im Norden ist mit vielen Tunneln erneuert, wodurch der Abstand nach Sao Vicente halbiert zu sein scheint.
Porto Moniz ähnelt einem mondänen Ort, die Preise für Hotels, Essen und Trinken bleiben jedoch nach wie vor sehr niedrig, im Vergleich zu den Preisen in Funchal.
Die Tatsache dass das Klima im Norden schlechter ist hat ungezweifelt eine der Ursachen davon.

Künstliche Sandstrände.
Madeira bemühte sich kürzlich auch Liebhaber von Sonne, See und Strand anzulocken. Mit enormen Betonblöcken die das Meer abwehren sollte, werden in Ribeira Brava und Calheta künstliche Sandstrände kreiiert mit Sand der aus der Sahara stammt. Beach Bars gehörten ab dem Zeitpunkt auch zu der Küste in diesen Orten.
Diese Strände sind nicht sehr gross, sollten den Tourismus jedoch wieder auf Trapp bringen.
Wer auf lange Sandstrände auf Madeira hofft, dem seine Erwartungen werden nicht erfüllt. Derjenige sollte lieber die Nachbarinsel Porto Santo besuchen die man mit dem Flugzeug oder Boot erreichen kann.

Konsequenzen für Preise von Grundstücken und Häusern.
Eine negative Konsequent die die Entwicklungen und die Modernisierung von Madeira mit sich bringen, ist dass der Preis von Grundstücken und Häusern enorm steigt. Dies gilt auch für Orte weit außerhalb von Funchal. Man erwartet dass die Preise noch weiter steigen werden, wenn die Autobahn fertig ist.
Es ist fraglich wie die ärme Bevölkerung mit einem monatlichen Einkommen von gerade mal 600 Euro diese Preissteigung findet.
Die Anzahl Maklerbüros hat sehr zugenommen. Man richtet sich vorallem auf Engländer und andere Europäer die eine zweite Villa oder ein Appartement als Feriensitz kaufen wollen und diese möglicherweise wieder an Touristen vermieten wollen.

 
 

 

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